Freitag, 31. Oktober 2008

Erkenntnise

Dieser Tage, Wochen ... überkommen mich immer wieder ganz eigene Gedanken.
Manch einer mag es Urlaub nennen, in dem ich mich befinde - mir kommt es immer mehr wie eine recht unproduktive Zeit meiner selbst vor. Sehe ich das nur so - im Vergleich zu meinen lieben, große Haufen produzierenden Freunden - oder gehe ich gar zu hart mit mir selbst ins Gericht? Habe ich nach drei Jahren Studium und ohne Sommerurlaub nicht auch eine Auszeit verdient?

Bei all der Zeit die mir geschenkt ist, in der ich so viel denke und mich immer wieder auch ablenke wird mir doch wieder eines bewusst, was ich heute jetzt und hier gesondert hervorhebe:

Es tut so gut Freunde zu haben, die sich Zeit für mich nehmen - obwohl sie subjektiv gesehen so viel weniger davon zur Verfügung haben als ich. Ob 10 Minuten oder 30, ich lerne anzunehmen, dass meine subjektiv als mindere Probleme angesehenen Verstimmungen es durchaus wert sind, ernst genommen und liebeoll mit Zeit bedacht zu werden!

Danke für eure Zeit und die Lektionen!

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Der alte und der neue Mensch


So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus. So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in "einem" Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Kolosser 3, 5-17

Einige Gedanken zur Dankbarkeit

In diesem Brief fordert Paulus die Christen auf, dankbar zu sein. Allezeit, für alles was wir haben, Gott zu danken. Warum muss Paulus diese Aufforderung niederschreiben? Gibt es auch einen Aufruf in der Bibel, dass wir klagen sollen? Mir ist keiner präsent.

Wir klagen täglich mit einer Selbstverständlichkeit. Schaue ich auf mich selbst - ich würde mich durchaus als einen Menschen mit positiver Grundhaltung einschätzen - ertappe ich mich doch immer wieder beim Klagen. Ein Klagen, dass sich über die konkreten Umstände in meinem Leben in den verschiedensten Bereichen und Facetten auseinandersetzend austauscht.
Ich möchte dazu sagen, es ist ein Klagen, welches ich durchaus als legitim, ja gar notwendig bezeichne. Denn es ist jene Art und Weise, Dinge die mich belasten zu verarbeiten. Mit anderen Menschen darüber zu sprechen, neue, vielleicht gar objektivere Sichtweisen darauf zu erlangen und mit Zeit und Geduld und im Gebet diese Wunden heilen zu lassen. Belastungen wollen verarbeitet werden. Ein Kuchen bäckt sich auch nicht von allein, nur mit viel Zeit, manches Mal auch Geduld beim Zusammenstellen der richtigen, "optimalen" Zutaten und Mengen, und genügend Wärme wird er genießbar.

Der Schlüssel allerdings liegt für mich darin, dass ich über all dem Klagen und Verarbeiten nicht vergesse, stets die positive Seite mit in den Blick zu nehmen. Nicht nur von ihrer Existenz auszugehen, sondern sie auch auszusprechen. Das passiert in Dankbarkeit. Das ist der Grund, warum Paulus schreibt, seid dankbar!
Mich über die Probleme und Sorgen zu beschweren, die ich habe, das liegt mir an manchen Tagen so nahe. Da brauche ich eine Ermutigung, Einen, der mich darauf stößt und mir zeigt, wie viel Grund ich darüber hinaus zum Danken habe.

Und den habe ich wahrlich! :)