Samstag, 12. Februar 2011

Ein Fensterbrett erzählt vom Leben...

Wieder einmal Zeit zum Nachdenken genommen, machte ich es mir heute morgen auf meiner Schreibtischplatte bequem - direkt vorm Fenster, mit Blick in den Garten. Beobachtend, wie sich die ersten Schneeglöckchen durch die frostige Erde kämpfen. Sie sind schon weit gekommen - ich mache mir Sorgen um die zarten Pflanzen, die vermutlich die nächsten Schneedecke nicht überleben werden.

Auf dem Weg meiner Augen hinaus in den Garten, bleiben sie am Fensterbrett hängen. Ein Stück Treibholz, ein besonderer Blumentopf, ein getrockneter Olivenzweig, ein Stück Stoff, eine Kerze, eine Rose, Orchideen, ein Fensterbild - ein jedes hat eine eigene Geschichte zu erzählen, mit der sich viele weitere verbinden - zusammen eine Geschichte, mein Leben - meine Lebensgeschichte.

Und diese führt mich auch zurück in die Heimat, an den Ort, in das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Dort, wo vor 11 Jahren folgendes Gedicht entstanden ist, an das ich mich heute erinnerte . Es entstand an einem Ort, an den ich mich manchmal zurück sehne: die Steintreppe meines Elternhauses, von der der Blick in den Sternenhimmel oder auch zum Wald meist frei war - ein Stück Natur, das zur Ruhe kommen lies.
Und es ist nicht nur jene Treppe vor der Haustür, sondern es sind auch die Sehnsüchte, die sich nach 11 Jahren wiederholen - oder vielleicht nicht wirklich still wurden...


Abends, wenn ich vor unserer Haustür sitze
Der milde Abendwind durch die Bäume weht
Dann warte ich auf ein Wunder.

Dass Du kommst.
Dass Du vor mir stehst, mich anlächelst
Und ich mich einfach fallen lassen kann.
Tief in Deine Arme, immer tiefer.
Dass Du mir zuhörst und mich verstehst
Dass Du nicht von mir gehst
Dass Du mich in Deinen Armen wiegst
Dass Du gerade jetzt neben mir liegst

Dann warte ich und merke:
Es hat ja doch keinen Sinn!
Und gehe rein.

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